Bundeskanzlerin Angela Merkel hat für Montag, den 2. November, harte neue Maßnahmen angekündigt, um die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie einzudämmen. Heute war bereits der erste Tag – viele Gastronomiebetriebe haben sich radikal zum Schließen entschieden – Bäckerein, Restaurants, auch viele Hotels blieben heute bereits komplett zu. Keine Angebote für das Essen zum Mitnehmen oder keine Möglichkeit für Geschäftskunden im Hotel zu übernachten. Es scheint so, dass es wesentlich günstiger ist den Laden einfach für den Monat geschlossen zu halten.

Das so genannte bundesweite „Lockdown Light“ ist eine weniger intensive Version der Maßnahmen, die im Frühjahr die deutsche Gesellschaft und Wirtschaftstätigkeit beinah zum Erliegen gebracht haben.

Bundesweite Corona Einschränkungen

  • Restaurants und Bars werden geschlossen, außer zum Mitnehmen
  • Großveranstaltungen werden wieder abgesagt
  • Von unnötigen Reisen wird dringend abgeraten
  • Übernachtungen in Hotels zu touristischen Zwecken sind verboten
  • Alle, die von zu Hause aus arbeiten können, sollten dies tun und die Arbeitgeber sollten den Übergang zur Heimarbeit erleichtern
  • Öffentliche Treffen werden auf nur zwei Haushalte mit insgesamt bis zu 10 Personen beschränkt.
  • Unterhaltungseinrichtungen wie Theater und Kinos werden geschlossen.
  • Öffentliche Erholungszentren wie Schwimmbäder, Turnhallen und Saunas werden geschlossen
  • Massage-, Kosmetik-, sowie Fitnessstudios werden geschlossen – Friseursalons dürfen weiter betrieben werden
  • Keine Menschenmassen bei Sportveranstaltungen

Corona Einschränkungen – was ist erlaubt?

  • Schulen und Kindergärten bleiben geöffnet
  • Gottesdienste und Proteste werden aufgrund verfassungsrechtlicher Bedenken weiterhin erlaubt
  • Bewohner von Pflegeheimen dürfen Besucher empfangen
  • Die Geschäfte bleiben geöffnet, wobei ein Kunde pro 10 Quadratmeter Verkaufsfläche erlaubt ist
  • Grenzen bleiben offen

Corona Hilfe November

  • Merkel versprach, dass von den neuen Maßnahmen betroffene Firmen wirtschaftliche Unterstützung erhalten würden. Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten und Selbständige sollen zu 75 Prozent ihres Einkommens unterstützt werden, welches im Jahr zuvor (2019) erzielt wurde.
  • „Wir werden betroffene Unternehmen, Institutionen und Vereine entschädigen“, sagte sie.
  • Es sind insgesamt 10 Milliarden Euro (11,8 Milliarden Dollar) für die Unterstützung vorgesehen.
  • Größere Unternehmen werden bei der Unterstützung auf EU-Vorschriften angewiesen sein, und dies wird von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein.
  • Notfallkredite werden für Selbständige wie Künstler und Bühnenarbeiter zur Verfügung gestellt werden, während kleine Unternehmen mit weniger als 10 Angestellten Zugang zu sehr günstigen Krediten erhalten werden.

Das Ganze kann man auch hier direkt nachlesen.

Wie viel Geld gibt es?

  • Anträge dazu können hier über die Webseite gestellt werden: www.ueberbrueckungshilfe-unternehmen.de
  • Da die Anträge einige Zeit in Anspruch nehmen können soll es schnelle Abschlagzahlungen geben.
  • Unternehmen sollen pauschal 75% des November 2019 ausgezahlt werden.
  • Genau Berechnung wird anhand des durchschnittlichen Wochenumsatzes vom November 2019 berechnet und wird für jede Lockdown Woche ausgezahlt.
  • Unternehmen, die nach November 2019 gegründet wurden bekommen die Umsätze vom Oktober 2020 angerechnet
  • Unternehmen ab 50 Mitarbeitern können bis zu 70% des Umsatzes erstattet bekommen.

Muss der Betrag nächstes Jahr zurückgezahlt werden?

Diese Wirtschaftshilfe vom Bund gilt als eine nicht rückzahlbare Förderung und muss nicht zurückgezahlt werden. Es ist kein Kredit!

Welche Unterstützung gibt es noch?

Des Weiteren steht den Unternehmen die Unterstützung durch die KFW. Es soll den Unternehmen problemlos ermöglicht werden einen Kreditbetrag von über 300.000 zu bekommen. Das Risiko trägt hier allein der Staat.

Laufzeit bis zu 10 Jahre und Zinssatz bei über 3,0%

Weitere infos unter: kfw.de

Warum war dieser Corona November Lockdown notwendig?

Merkel sagte auf einer Pressekonferenz: „Wir befinden uns in einer sehr ernsten Situation.“

„Wir müssen handeln, und zwar sofort, um einen akuten nationalen Gesundheitsnotstand zu vermeiden.“

Die Zahl der Menschen auf den Intensivstationen habe sich in den vergangenen zehn Tagen verdoppelt, und in vielen Gebieten sei es nicht mehr möglich, Infektionsketten zu verfolgen und nachzuvollziehen. In 75% der Fälle ist die Infektionsquelle unbekannt.

„Wenn die Infektionen in diesem Tempo weitergehen, werden wir an die Grenzen der Kapazitäten unseres Gesundheitssystems stoßen“, sagte sie.

„Deshalb ist dies heute ein schwieriger Tag, auch für politische Entscheidungsträger, das möchte ich ausdrücklich sagen, weil wir wissen, was wir den Menschen zumuten“, sagte sie.

Die Staats- und Regierungschefs der Bundesländer und des Bundes werden sich in zwei Wochen erneut treffen, um zu beurteilen, ob die neuen Maßnahmen genügend Wirkung zeigen, und gegebenenfalls diese neu zu rekalibrieren.

Bisher genoss die Regierung Merkel hohe Unterstützung für die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, und Deutschland hat im Vergleich zu vielen seiner europäischen Nachbarn relativ gut abgeschnitten.

Doch die Stimmung in der Öffentlichkeit hat sich verändert und die Kritik in der Bevölkerung an den von der Regierung beschlossenen Maßnahmen nimmt zu.

Am Freitag wurde in Deutschland die bisher höchste Rate an täglichen Neuinfektionen verzeichnet, wie hier berichtet wird – über 19.300 – und die neuesten Zahlen zeigen, dass nur noch etwa 30% der deutschen Intensivbetten zur Verfügung stehen.

Quelle: tagesschau.de

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